Sommersby, 120 x 170 cm, Öl und Acryl auf Leinwand. 2019

 

Eine Frau sitzt in sich gekehrt an ein einer kleinen Wasserstelle. Ihre Hände sind tief in dem Nass versunken. Auffällig ist die Farbigkeit der Quelle, sie leuchtet pink und wird durch Blau- bzw. Grüntöne begrenzt. Die Frau scheint das magische Wasser zur schöpfen und für sich in einem Eimer zu bewahren. Wasser, Ursprung des Lebens, seltsam entfremdet. Das Wasserloch scheint endlos in die Tiefe zu gehen. Was wenn die Frau sich völlig dem Leben hingebt. Wir sie versinken, verschwinden?

Wie viele Bilder der Künstlerin enthält das Bild versteckte Symbolik. Geburt, rituelle Waschung, Hoffnung sind hier als Begriffe zu nennen. So ähnelt die Form der Quelle einer Vulva. Das Thema Ursprung des Lebens wird hier zweifach thematisiert. Der Frischling als Neuankömmling ist Symbol für neues Leben. Es ist ein Tier, das mit der Erde zutiefst verbunden ist. Es streift durch das Unterholz und symbolisiert als Krafttier, Mut, Schutz und aufdeckende Erkenntnis. Doch noch ist das junge Tier eher schutzbedürftig, verspielt und niedlich. Begleitet wird der Frischling von zwei Meisen. Sie haben Obacht über die Szene. Als Tiersymbol verkörpert die Meise das innere Kind und weist dabei auf die Notwendigkeit von Leichtigkeit, Frohsinn und Verspieltheit hin. Die Seifenblasen und der an einer Stelle aufbrechende dunkle Himmel, sind hier als Hoffnungszeichen zu verstehen.

Trotz aller Symbolik und möglichen Assoziationen sind die Bilder der Künstlerin auch immer schlichtweg Malerei. Es geht um Formen, Farben, zufällig entstandene Farbflächen. Der Malprozess der Künstlerin ist dabei ein rein intuitiver. Die Bilder entstehen ausgehend von einer Ursprungsidee im Prozess. 

Kleiner Onkel, 120 x 180 cm, Mischtechnik auf Leinwand, 2020

 

Wie viele der Bilder der Künstlerin zeigt dieses Werk ein Waldstück, in dem unterschiedlichste Charaktere und Objekte zusammentreffen.

Da sind Herr Nilsson, bekannt aus dem Kinderbuch Pipi Langstrumpf, ein Spielzeugparkhaus und Papierflieger, ohne Zweifel verweisen diese Motive auf das Thema Kindheit, das Kindsein an sich. So hat der ganze Schauplatz etwas Verspieltes, Fröhliches, vor allem das Parkhaus erstrahlt in einem hellen positivem Gelb. Doch gleichzeitig wirkt die Szene wie eingefroren und seltsam entrückt. Der Schwan, ein Symbol für Reinheit und Licht, befindet sich im Schatten etwas abseits. Seine Flügel sind bedrohlich geöffnet. Wen muss er verteidigen? Die Verkehrshütchen weisen ebenfalls auf Gefahr hin bzw. grenzen Affen, Spielzeug und Papierflieger ab. Kindheit eine Zeit des Unbeschwertseins, wenn es gut läuft. Doch sie ist nicht allen Gefahren erhaben ist und sie gilt es zu schützen. Wie gut, wenn man da einen Schwan zur Seite hat und wo Herr Nilsson ist, da ist Pipi zum Glück auch nicht weit.